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An Ebola erkrankter kubanischer Arzt in Schweizer Klinik

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Hashtags der Solikampagne mit dem Mediziner Félix Báez
Hashtags der Solikampagne mit dem Mediziner Félix Báez

Genf. Der kubanische Arzt Félix Báez hat sich bei der Ausübung seiner Arbeit im Kampf gegen Ebola in Sierra Leone mit der Krankheit angesteckt. Wie die kubanische Zeitung Granma berichtet, hatte die Weltgesundheitsorganisation daraufhin mehrere Länder wegen der Aufnahme und Behandlung angefragt. Die Schweiz bot als erstes Land Hilfe an. Báez kam unter großen Sicherheitsvorkehrungen vergangenen Donnerstag in die Schweizer Universitätsklinik in Genf. Dort betreuen ihn drei Ärzte und sieben Krankenschwestern. Zurzeit behandeln sie den Kranken mit zwei Ebola-Medikamenten aus den USA und Japan, die in der Erprobungsphase sind.

Bei einem Telefongespräch mit seinen Verwandten in Kuba versicherte der 43-jährige Báez, dass er optimistisch sei, wieder zu gesunden. Er ist Mitglied der ersten Gruppe von 165 Ärzten und Krankenpflegern aus Kuba, die seit Oktober freiwillig in den vom Ebola-Virus betroffenen Ländern arbeiten. Über der Twitteraccount "#fuerzaFélix" erhält der Patient moralische Unterstützung aus aller Welt. Die kubanischen Medien berichten täglich über ihn.

Bisher sind laut Weltgesundheitsorganisation mehr als 5.100 Ebola-Tote in acht Ländern Afrikas zu verzeichnen. Es gibt es immer noch zu wenige Spezialisten vor Ort, um die Krankheit effektiv zu bekämpfen. In mehreren Ländern wird intensiv an einem Medikament gegen Ebola geforscht.

Der aktuelle Fall steht in krassem Widerspruch zu Berichten antikubanischer Medien, unter anderen El País und das Onlineportal Diario de Cuba. Sie hatten berichtet, dass mit Ebola infizierte Mitglieder der "Ärztebrigaden" nicht mehr nach Kuba zurückkehren dürfen. Diese Version war in Deutschland von der "tageszeitung" ohne weitere Recherche übernommen worden. Verschwiegen wurde dabei, dass eine Vereinbarung zwischen der WHO und Kuba die Verpflichtung enthält, dass die WHO die bestmögliche Behandlung außerhalb Kubas für infizierte Ärzte und Krankenpfleger gewährleistet. In jedem Fall müssten alle Rückkehrer in Kuba 21 Tage unter stationärer Beobachtung verbringen.

Nach jüngsten Berichten kubanischer Medien ist der erkrankte Mediziner auf dem Weg der Besserung.