Brasilien und Uruguay handeln ohne US-Dollar

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Der bilaterale Handel zwischen Brasilien und Uruguay kann in Zukunft ohne US-Dollar abgewickelt werden
Der bilaterale Handel zwischen Brasilien und Uruguay kann in Zukunft ohne US-Dollar abgewickelt werden

Brasília/Montevideo. Vom 1. Dezember dieses Jahres an werden Brasilien und Uruguay ihre nationalen Währungen für geschäftliche Transaktionen verwenden. Das neue Zahlungssystem wird dann den US-Dollar im bilateralen Handel ersetzen.

Die Übereinkunft wurde Anfang November vom Präsidenten der Zentralbank von Uruguay (BCU), Alberto Graña, und seinem brasilianischen Amtskollegen Alexandre Tombini während des 28. Treffens der Präsidenten der Zentralbanken von Südamerika in der peruanischen Hauptstadt Lima unterzeichnet.

Unter der Bezeichnung "Zahlungssystem in lokaler Währung" (Sistema de Pagos en Moneda Local, SML) werden Dollar-Transaktionen durch nationale Währungen ersetzt, um den Handel zwischen den beiden Nachbarländern zu erleichtern. Im Rahmen der Vereinbarung tätigen brasilianische und uruguayische Importeure und Exporteure künftig ihre Zahlungen in den jeweiligen Landeswährungen. In einer Erklärung der BCU heißt es dazu, das Abkommen bedeute eine Senkung der Transaktionskosten sowie geringere Verzögerungen für Verarbeitungsvorgänge. Außerdem werde der Zugang von Einzelpersonen sowie kleinen und mittleren Unternehmen zum Markt erleichtert.

Für Uruguay ist Brasilien der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Argentinien, den USA und China.

Brasilien und Argentinien haben im Oktober 2008 ein entsprechendes Abkommen geschlossen, das aber bislang nicht in Kraft getreten ist. Es wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschehen wird. Ähnliche Vereinbarungen sollen außerdem mit Paraguay, Russland, Indien und China getroffen werden, die bereits Interesse an diesem Zahlungssystems im bilateralen Handel gezeigt haben.