Venezuela / Politik

Präsident Maduro kritisiert Westen bei UN-Generalversammlung

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Venezuelas Präsident Maduro bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung
Venezuelas Präsident Maduro bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung

New York. In seiner ersten Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen als Präsident von Venezuela hat Nicolás Maduro das Verhalten westlicher Staaten in den aktuellen Konflikten scharf kritisiert. Sie hätten "das Monster des dschihadistischen Terrorismus genährt". Diese Kräfte seien ein "Frankenstein, den der Westen geschaffen hat", sagte das Staatsoberhaupt.

Das militärische Vorgehen der USA gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" sowie die Versuche, die Regierung in Syrien zu stürzen, bezeichnete er als "Irrsinn". Eine Friedensallianz, welche die Regierungen der Region respektiere, sei die einzige Lösung, den Terrorismus erfolgreich zu bekämpfen.

Die westliche Unterstützung für die syrische Opposition gegen Präsident Bashar al-Assad habe zur Verschärfung der Situation beigetragen. Wäre dessen Regierung gestürzt worden, hätte sich in der ganzen Region bereits "die Macht dieser terroristischen Gruppen festgesetzt", so Maduro.

Der venezolanische Präsident forderte auch eine "tief greifende Veränderung" der Strukturen der Vereinten Nationen. Die UN bräuchten eine "demokratische Neugründung", um sich an eine multipolare Welt anzupassen, "mit aufstrebenden Regionen und Ländern, die eine eigene Stimme haben und respektiert werden wollen", sagte er. Dabei knüpfte Maduro an Vorschläge seiner Amtskollegen aus Brasilien, Dilma Rousseff und Mexiko, Enrique Peña Nieto an.

In seiner Rede kam Maduro ebenfalls auf das US-Embargo gegen Kuba zu sprechen, das er als "Anachronismus des kalten Krieges" bezeichnete. Er forderte außerdem die sofortige Freilassung von Óscar López Rivera, einem Angehörigen der puertoricanischen Unabhängigkeitsbewegung, der seit 33 Jahren in den USA inhaftiert ist.