Kuba / USA / Menschenrechte

Start einer internationalen Kampagne für die Freiheit der Cuban Five

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Mitglieder der Cuban Five vor der kubanischen Fahne
Mitglieder der Cuban Five vor der kubanischen Fahne

Havanna. In dieser Woche startet eine mehrwöchige internationale Kampagne für die Freiheit der Cuban Five in mindestens 38 Nationen. Die Gruppe der fünf Kubaner – Hernández, Labañino, Guerrero sowie René und Fernando González – waren von der US-Polizei im Jahr 1998 im Bundesstaat Florida festgenommen worden, weil sie exilkubanische Terrorgruppen ausgekundschaftet hatten. Die Kubaner wollten so verhindern, dass diese ihre gewalttätigen Aktionen gegen Kuba fortsetzen. In einem von Beobachtern als unfair und fehlerhaft beanstandeten Prozess wurden sie zu extrem langjährigen Haftstrafen verurteilt. Bislang konnten lediglich René und Fernando González nach ihrer langen und schwierigen Gefängniszeit in den USA nach Kuba zurückkehren.

Bis zum 6. Oktober werden weltweit zahlreiche Aktivitäten durchgeführt, um die Haftentlassung aller Mitglieder der Cuban Five zu fordern. Dazu gehört auch das zehnte "Internationale Kolloquium für die Freiheit der Fünf und gegen den Terrorismus", das in der kubanischen Hauptstadt Havanna am 11. und 12. September stattfinden wird und zu dem mehr als 200 Teilnehmer aus 49 Ländern erwartet werden. Bereits am 8. September soll ein großer "Tuitazo" stattfinden: in sozialen Netzwerken werden mehrere Tausend Tweets und Postings mit der Aufforderung versendet, die drei noch in US-Gefängnissen festgehaltenen "kubanischen Helden" Hernández, Guerrero und Labañino freizulassen.

Die Kampagne stellt den diesjährigen Höhepunkt der Solidaritätsarbeit für die politischen Gefangenen dar. Zuvor hatten im April in Washington unter dem Motto "5 Tage für die Fünf" Aktionstage stattgefunden. Sie wurden von 272 US- und internationalen Organisationen und 2.000 Teilnehmern unterstützt. Mehrere Persönlichkeiten führten in US-Abgeordnetenbüros Gespräche über ihr Anliegen. Außerdem fanden Buch- und Filmpräsentationen, Veranstaltungen mit Kirchen und weiteren Zielgruppen sowie eine Kundgebung vor dem Weißen Haus statt. Aus Deutschland nahmen die Bundestagsabgeordnete Azize Tank (Die Linke) sowie der Menschenrechtsanwalt Eberhard Schulz teil. Schon im März wurde in London in der angesehenen "Law Society" eine Anhörung des Falles vor einer Internationalen Untersuchungskommission durchgeführt. "Die Ausführungen der Rechtsanwälte der politischen Gefangenen in US-Gefängnissen haben erneut belegt, wie unfair der Prozess in Miami, Florida, verlaufen ist", sagte die teilnehmende Bundestagabgeordnete Heike Hänsel (Linkspartei).

Zum 16. Jahrestag der Verhaftung der Cuban Five am 12. September wird es in Berlin eine Gedenkveranstaltung geben. Am Samstag finden auch in anderen deutschen Städten Kundgebungen für die Freilassung der verbliebenen drei Männer statt.