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Hisbollah-Basis in Suriname?

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Dino Bouterse
Dino Bouterse

Paramaribo, Suriname. Der Beauftrage für Antiterrormaßnahmen von Suriname und Sohn des Präsidenten des kleinen südamerikanischen Landes ist wegen mutmaßlicher krimineller Verstrickungen inhaftiert worden. Zuvor hatte Dino Bouterse zugegeben, in Drogen- sowie Waffenhandel involviert gewesen zu sein. Außerdem gestand er, einem angeblichen Hisbollah-Kontaktmann einen surinamischen Pass organisiert zu haben. Damit habe er der libanesischen Rebellenorganisation helfen wollen, von Suriname aus Operationen durchführen zu können.

Im August war Bouterse in Panama festgenommen und in die USA überstellt worden. Dort drohen ihm nun 15 Jahre Haft. Der Funktionär hat bereits eine Haftstrafe von acht Jahren wegen des Diebstahls von Waffen sowie Drogen- und Waffenhandel abgesessen.

Laut interner Depeschen der US-Botschaft in dem an Suriname angrenzenden Kleinstaat Guyana aus dem Jahr 2006, soll Bouterse Waffen von seinem Heimatland nach Buxton an der Atlantikküste Guyanas geschmuggelt haben. Mit den Schusswaffen soll Bouterse den mit ihm verbundenen Nationalen Volkskongress, die derzeit größte oppositionelle Partei des Landes, unterstützt haben.

Berichte über mutmaßliche und tatsächliche Hisbollah-Aktionen in Mittel- und Südamerika tauchen seit Jahrzehnten immer wieder auf. So hat ein argentinischer Sondermittler im Sommer 2013 verlautbart, dass der Iran seit fast 30 Jahren am Aufbau von Terrornetzwerken in Lateinamerika arbeite. Im Zusammenhang mit dem Bombenattentat auf ein jüdisches Gemeindehaus in Buenos Aires im Jahr 1994 wird immer wieder die Hisbollah als möglicher Drahtzieher genannt. US-amerikanische Diplomaten und Politiker des neokonservativen Lagers in den USA, Experten und Journalisten schreiben regelmäßig über die Gefahr der Hisbollah für den amerikanischen Kontinent.