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US-Regierung rügt Uruguays "Annäherung an Russland"

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David McKean, Chef für politische Planung im US-Außenministerium, bei seinem Besuch in Montevideo
David McKean, Chef für politische Planung im US-Außenministerium, bei seinem Besuch in Montevideo

Montevideo. Die Regierung der USA ist der Ansicht, dass Uruguay seine "kommerzielle Annäherung" an Russland überdenken sollte. Dies sagte die Nummer drei des US-Außenministeriums, David McKean, in einem Interview mit der Wochenzeitung Búsqueda anlässlich seines Besuchs in Uruguay in der vergangenen Woche.

Seine Bemerkungen stehen vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Washington und Moskau nach der gegenseitigen Verhängung von Sanktionen wegen der Ukraine-Krise.

McKean, Chef für politische Planung im Außenamt, betonte, seine Regierung sei nicht besorgt über die engen Handelsbeziehungen der lateinamerikanischen Länder mit China. Die USA wünschten jedoch, dass "die Welt" sich der amerikanischen Haltung gegenüber Russland anschließe und "die Rolle, die es in der Krim und im Osten der Ukraine gespielt hat", verurteile.

"Wir glauben, dass alle Nationen besorgt über die Verletzung der territorialen Integrität sowohl in der Krim wie auch im Osten der Ukraine sein sollten", sagte McKean. Er hoffe, dass die Länder der Region die Stärkung der Beziehungen mit Russland "neu überdenken."

Präsident Wladimir Putin hatte als Antwort auf die gegen Russland verhängten Sanktionen wegen seiner Haltung im Ukraine-Konflikt am 7. August ein zunächst auf ein Jahr befristetes Einfuhrverbot für eine ganze Reihe landwirtschaftlicher Produkte aus den USA, der EU, Australien, Kanada und Norwegen verhängt. Im selben Zug öffnete die russische Regierung den heimischen Markt für eben diese Produkte aus Lateinamerika. Uruguay gehört neben Brasilien, Chile, Argentinien, Ecuador und Peru zu den Ländern, die ihre Lebensmittelexporte nach Russland nun steigern. Vertreter der Europäischen Kommission haben diesen Ländern deshalb bereits mit "Konsequenzen" gedroht (amerika21 berichtete).

Die regierende Frente Amplio in Uruguay und der Präsident des Landes, José Mujica, haben sich zur Forderung der US-Regierung bislang nicht geäußert.