Venezuela und Kolumbien verstärken bilaterale Kooperation

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Spannungen überwunden? – Juan Manuel Santos und Nicolás Maduro
Spannungen überwunden? – Juan Manuel Santos und Nicolás Maduro

Cartagena de Indias, Kolumbien. Die Präsidenten von Venezuela und Kolumbien, Nicolás Maduro und Juan Manuel Santos, haben in Cartagena an der kolumbianischen Karibikküste zwei Verträge zur Verstärkung der Zusammenarbeit beider Länder unterzeichnet.

Maduro zeigte sich zufrieden über die Ergebnisse des Treffens mit seinem Amtskollegen. Man habe eine umfassende Zusammenarbeit in den Bereichen Finanzen, Handel, Energie und Sozialpolitik vereinbart. Zwar verfolgten beide Länder verschiedene politische Modelle, es sei aber eine der Errungenschaften Südamerikas, trotz unterschiedlicher Visionen zusammenzuarbeiten, so der venezolanische Präsident. Santos wies bei der gemeinsamen Pressekonferenz auf die verschiedenen, gleichzeitig laufenden Verhandlungen in Sachen Politik und Sicherheit, Bergbau und Energie, Kommerz und Finanzen sowie Infrastruktur und Transport hin.

Beide Staatschefs konzentrierten sich bei dem jüngsten Treffen auf Fragen der Sicherheitspolitik. Angesichts des ausufernden Devisen- und Warenschmuggels aus Venezuela nach Kolumbien ist es immer wieder zu Spannungen zwischen den beiden Nationen gekommen. Die Preise für Grundnahrungsmittel und Benzin in Venezuela sind reguliert, daher verschärfen kleiner Schmuggel der sogenannten Bachaqueros und bandenmäßiger Schmuggel die Versorgungsengpässe. Zugleich verhindert der Schmuggel die Entwicklung des Produktivsektors in Kolumbien, wie Santos betonte.

Gemeinsame Überwachungszentren und Kontrollen sollen nun dieser Grenzkriminalität Einhalt gebieten. Die von den jeweiligen Finanzministern Rodolfo Marcos Torres (Venezuela) und Mauricio Cárdenas Santamaría (Kolumbien) ausgearbeiteten Verträge sehen sowohl die grenzübergreifende finanzielle Austrocknung der mafiösen Schmugglerstrukturen, als auch die Festlegung eines einheitlichen Wechselkurses zwischen kolumbianischen Peso und venezolanischem Bolívar vor.

Um große Projekte wie den Bau zweier Erdöltrassen und grenzüberschreitende Infrastrukturmaßnahmen zu koordinieren, wurde für den Bereich wirtschaftliche Kooperation ein permanentes Verhandlungsgremium vereinbart.

Präsident Maduro bekräftigte bei der Zusammenkunft erneut die Unterstützung seines Landes für die Friedensverhandlungen zwischen FARC-Guerilla und der Regierung Santos, die seit Oktober 2012 stattfinden. Norwegen und Kuba fungieren hierbei als Garanten, Chile und Venezuela als Begleiter.