Kolumbien / Politik

Friedensbotschaft und bewaffneter Streik zum 50. Jahrestag der ELN

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Wurde am 4. Juli 1964 gegründet: Die kolumbianische Guerilla-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN)
Wurde am 4. Juli 1964 gegründet: Die kolumbianische Guerilla-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN)

Bogotá. Die kolumbianische Guerillaorganisation "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) hat erneut betont, dass nur mit der direkten Beteiligung der gesellschaftlichen Mehrheiten der "Frieden mit Gerechtigkeit und sozialer Gleichheit" in dem südamerikanischen Land erreicht werden könne.

In einem Kommuniqué zum 50. Jahrestag ihrer Gründung am 4. Juli 1964 schreiben die Rebellen, dass der Frieden heute von der kolumbianischen Gesellschaft eingefordert werde und auf die Unterstützung einer großen Zahl von Regierungen und Völker der Welt zähle. Die ELN sei entschlossen, sich für den Frieden einzusetzen. Zugleich rief die Guerilla zur Einheit und Mobilisierung des Volkes auf, damit "dieser Wunsch keine Floskel oder zur Rechtfertigung der Verschärfung des Krieges werde."

Unterdessen kündigte die "östliche Kriegsfront der ELN" einen 72-stündigen bewaffneten Streik vom 3. bis zum 6. Juli an. Die Bevölkerung wurde vorab informiert, dass der Streik die vollständige Lahmlegung des Handels, des Verkehrs und der Mobilität sowie der allgemeinen täglichen Aktivitäten zur Folge haben werde. Damit wolle die Guerilla ihr "militärisches und politisches Handeln gegen die kriminelle Politik gegen die Gier der Multinationalen und die Barbarei des Kapitalismus ebenso wie gegen das politische Regime der Oligarchie" bekräftigen.

Die zweitgröße Guerillaorganisation Kolumbiens und die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos haben unlängst bekannt gegeben, dass sie Friedensgespräche aufnehmen werden. Die ELN hatte dies in der Vergangenheit immer wieder gefordert und mehrfach einen Waffenstillstand angeboten. Die Regierung war bislang nicht darauf eingegangen. Seit Januar dieses Jahres wurden geheime Vorgespräche geführt (amerika21 berichtete). Bereits seit November 2012 finden in der kubanischen Hauptstadt Havanna der Friedensverhandlungen zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung statt.