Neuer Erdöl-Deal zwischen Venezuela und Russland unterzeichnet

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Logos von PDVSA und Rosneft
Logos von PDVSA und Rosneft

Sankt Petersburg/Caracas. Auf dem diesjährigen Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg haben Venezuela und Russland ein langfristiges Abkommen über die Lieferung sowie den gemeinsamen Vertrieb von Erdöl und Erdölprodukten unterzeichnet. Die Vereinbarung zwischen den Firmen PDVSA und Rosneft sieht die Lieferung von mehr als 1,6 Millionen Barrel Erdöl und 7,5 Millionen Barrel Erdölprodukten in den nächsten fünf Jahren vor. PDVSA ist die venezolanische staatliche Erdölgesellschaft, Rosneft befindet sich mehrheitlich in russischem Staatseigentum und ist weltgrößter Energiekonzern.

Die Bedeutung der Vereinbarung von vergangener Woche wurde durch die Unterzeichnung durch den Minister für Erdöl und Bergbau von Venezuela und Präsident von PDVSA, Rafael Ramírez, und den Präsidenten von Rosneft, Igor Setschin, sowie durch die Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstrichen. Medienberichten nach hat Rosneft Caracas einen Vorschuss von zwei Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt.

Setchin betonte, dass sich mit der Vereinbarung die Möglichkeiten des Vertriebs von venezolanischem Erdöl vor allem in Asien erweiterten. Umgekehrt vergrößere sich der Aktionsraum für das Unternehmen Rosneft, das seine Position als Global Player auf dem Erdölmarkt festigt. "Nach der Zusammenarbeit im Bereich der Förderung beginnen unsere Unternehmen nun auch die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Vertriebs. Ich bin sicher, wir können größeren Erfolg mit jedem Projekt erzielen, das Rostneft und PDVSA gemeinsam realisieren", wird Sechin zitiert.

Derzeit unterhalten Rosneft und PDVSA bereits fünf gemeinsame Ölförderprojekte in Venezuela, deren Reserven auf mehr als 20 Milliarden Barrel Rohöl geschätzt werden.

Die weitreichende Vereinbarung erlaubt Venezuela sowie Russland eine effektive Diversifizierung ihrer Aktivitäten im Erdölbereich zu einem Zeitpunkt, zu dem beide Länder durch Wirtschaftssanktionen durch die USA und die EU bedroht oder betroffen sind.

Das Wirtschaftsforum fand dieses Jahr unter dem Vorzeichen westlicher Sanktionen gegen Russland und Boykottaufrufen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise statt.