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Der amerikanische Kontinent trauert um Gabriel Garcia Márquez

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Gabriel García Márquez
Gabriel García Márquez

Mexiko-Stadt. Am Donnerstag, dem 17. April, ist im Alter von 87 Jahren der kolumbianische Journalist, Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez in Mexiko-Stadt verstorben. Er galt als einer der bedeutendsten spanischsprachigen Schriftsteller und Links-Intellektuellen Lateinamerikas.

Allein sein 1967 erschienener Roman "Hundert Jahre Einsamkeit", der seinen Weltruhm begründete, wurde in über 25 Sprachen übersetzt und erreichte eine Auflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren.

Wegen einer schweren Lungenentzündung war Márquez Anfang April in einem Krankenhaus in Mexiko-Stadt behandelt worden. Seine Familie sprach zunächst von einer präventiven Maßnahme.

Die Präsidenten des gesamten amerikanischen Kontinents beklagten den Tod des Autors.

Dilma Roussef, die Präsidentin Brasiliens betonte in ihrer Trauerbekundung: "Sein opulentes Lateinamerika wird in den Herzen und im Gedächtnis seiner Millionen Leser verbleiben". Ihr Vorgänger, Luiz Inácio Lula, beschrieb den Autor als "einen außergewöhnlichen Autor, vortrefflichen Journalisten, großen Aktivisten des populär-demokratischen Kampfes und ein Symbol für uns alle, hier in Lateinamerika und in der ganzen Welt."

In einer live übertragenen Fernsehansprache verordnete der kolumbianische Staatspräsident Juan Manuel Santos drei Tage Staatstrauer: "Der meistgeliebte und bewunderte Landsmann ist von uns gegangen. Mit seinen Worten, seiner Vorstellungskraft und seinen Ideen hat er den Namen Kolumbiens in der Welt bekanntgemacht."

Die kolumbianische FARC-Guerilla bekundete ihr Beileid via Twitter: "Kolumbien und die Welt erleiden mit dem Tod von Gabo (Kosename von Garcia Márquez in Kolumbien) einen großen Verlust. Wir begleiten seine Familie in diesem schweren Moment."

US-Präsident Barack Obama ließ in einem Kommuniqué verlautbaren: "Die Welt hat einen ihrer größten Schriftsteller verloren. Er war seit meiner Jugend einer meiner Lieblingsautoren."

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro twitterte kurz nach dem Tod von Márquez: "Gabo und sein geistiges Erbe bleiben eingraviert in der neuen Ära unseres Amerikas. Er war ein ernsthafter und treuer Freund der revolutionären Führer, die unserem Amerika von Bolívar und Martí wieder Würde gaben."

Ecuadors Präsident Rafael Correa versicherte: “Die Jahre werden einsamer sein ohne ihn, aber es bleiben seine Werke und seine Liebe für die Patria Grande. ¡Hasta la victoria siempre!”.

Jose Mujica, Präsident Uruguays, beklagte, dass mit dem Tod von García Márquez, Lateinamerika einen "Kameraden der Utopien" verloren habe.  

In einem Beileidsbrief an die Ehefrau von Márquez, Mercedes Barch, schrieb Kubas Präsident Raúl Castro: "Die Welt, und vor allem die Völker unseres Amerika, haben physisch einen paradigmatischen Intellektuellen und Schriftsteller verloren." Die Kubaner darüber hinaus "einen guten Freund, herzlich und solidarisch."

Die mexikanische Regierung gab bekannt, dass die Hommage für Márquez im Palast der Schönen Künste im Mexiko-Stadt stattfinden wird. Eine Ehre, die sonst nur mexikanischen Autoren zu Teil wird.

García Márquez wurde am 6. März 1927 in Aracataca in der kolumbianischen Karibikregion geboren. Er galt als enger Freund Kubas und des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro. Zusammen mit  ihm und Ernesto Ché Guevara begründete er auf Kuba die lateinamerikanische Presseagentur Prensa Latina und mit dem Argentinier Fernando Birri und dem Kubaner Julio García Espinosa die legendäre Internationale Kino- und Fernsehschule (EICTV).