Kolumbien / Politik

ELN schoss auf linke Präsidentschaftskandidatin

ELN spricht von Versehen und bittet um Entschuldigung. Avella nimmt Entschuldigung an und lädt Guerilla ein sich Friedensprozess anzuschließen

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Die Präsidentschaftskandidatin der Unión Patriótica, Aida Avella
Die Präsidentschaftskandidatin der Unión Patriótica, Aida Avella

Tame, Arauca. Die kolumbianische ELN-Guerilla hat die Verantwortung für die Schüsse auf den Konvoi der Präsidentschaftskandidatin der Unión

Patriótica (UP)
, Aida Avella, vor einer Woche übernommen und sich entschuldigt. Es sei ein "Versehen" gewesen.

In einer Stellungnahme erklärt die ELN, der Angriff sei nicht gegen die Kandidatin oder gegen ein Mitglied ihres Teams gerichtet gewesen.

Eine Abordnung der "Frente Domingo Laín Sanz" habe den aus zwölf Fahrzeugen bestehenden Konvoi Avellas an einem Kontrollpunkt in der Nähe von Tame im Departement Arauca aufgefordert anzuhalten, um den Grund für die Anwesenheit zu überprüfen. Anstatt anzuhalten, seien aus dem Inneren eines der Fahrzeuge mehrere Schüsse auf die Guerilleros abgegeben worden, woraufhin diese sich zurückzogen und das Feuer erwiderten.

Abschließend bedauert die ELN die Vorkommnisse: "Wir entschuldigen uns bei der Kandidatin Aída Avella und ergreifen die erforderlichen Maßnahmen, damit solche Vorfälle nicht wieder passieren."

In einem Gespräch mit Radio Caracol akzeptierte die Avella die Entschuldigung und lud die ELN -Guerilla ein, sich dem Friedensprozess anzuschließen. Die Präsidentschaftskandidatin der Unión Patriótica war erst im Jahr 2013 nach 17 Jahren Exil nach Kolumbien zurückgekehrt. 1996 hatte sie ein Attentat überlebt und das Land verlassen. Im Laufe der 1980er und 1990er Jahre wurden rund 4.000 UP-Mitglieder von rechten Paramilitärs ermordet, Hunderte mussten fliehen.