Gericht in Kanada bestätigt Urteil von Ecuador gegen Chevron

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Wandbild im Eingangsbereich des ecuadorianischen Außenministeriums in Quito
Wandbild im Eingangsbereich des ecuadorianischen Außenministeriums in Quito

Ontario. Das Appellationsgericht im kanadischen Ontario hat seine Entscheidung zum Gerichtsurteil Ecuadors im Fall Chevron bekannt gegeben: Die drei Richter erklärten, dass das Gericht in Ecuador für den Fall zuständig sei. "Nach jahrelangen Klagen verdienen sie die Anerkennung und Umsetzung des Urteils", heißt es in der Entscheidung. Damit erkannten sie auch die Verurteilung des Konzerns zur Zahlung von 9,5 Milliarden US-Dollar Schadensersatz für die von Texaco angerichteten Schäden an. Texaco war im Jahr 2001 von Chevron übernommen worden, einem der weltweit größten Energiekonzerne. Das Gericht entschied, dass in Kanada 100.000 US-Dollar von Chevron konfisziert werden können.

Der Anwalt der Geschädigten Indigenen, Pablo Fajardo, erklärte bei einer Pressekonferenz, dieses Urteil werde ihnen den Weg ebnen, auch in anderen Ländern zu ihrem Recht zu kommen. Chevron könne sich nicht mehr vor seiner Verantwortung für die angerichteten Schäden drücken.

Das Wall Street Journal zeigte sich entsetzt: "Blame Canada!" titelte das Blatt. Nach Meinung des Autors sei mit den Urteil Tür und Tor geöffnet, dass auch in anderen Fällen Konzerne in Gefahr seien, im Falle von Verurteilungen von Konfiszierungen bedroht zu sein.

Ein Chevron-Sprecher äußerte sich zurückhaltend. Der Konzern prüfe eine Revision beim Obersten Gerichtshof Kanadas. Auch wies er darauf hin, dass bereits acht Bundesstaaten in den USA das Urteil des ecuadorianischen Gerichts nicht anerkennen.

Chevron steht auf dem Standpunkt, dass es sich bei der Klage um Betrug handelt und das Unternehmen nicht für die Verschmutzung des Regenwaldes verantwortlich sei. Im Gegenzug initiierte Ecuador die internationale Informations-Kampagne "Chevrons schmutzige Hände", um die Forderungen der Betroffenen zu unterstützen.