Massengrab von Guerilleros in Paraguay entdeckt

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Guerilleros der Bewegung 14. Mai
Guerilleros der Bewegung 14. Mai

Asunción. In der vergangenen Woche sind bei Grabungen im Südosten Paraguays zwei Skelette von Guerillakämpfern der Bewegung 14.Mai gefunden worden. Das Komitee für Menschenrechte beim Ministerium für Justiz und Arbeit, das die Ausgrabungen leitet, geht davon aus, dass sich in dem Grab die Überreste von mindestens sieben Menschen befinden. Wie der Leiter der Untersuchungskommission, Rogelio Goiburú, gegenüber der Presse mitteilte, werde man mittels DNA-Analysen versuchen, die Opfer zu identifizieren. Auch würden in dem Gebiet, auf dem sich heute weitläufige Sojaanbauflächen befinden, weitere Grabungen erfolgen.

Die Guerillabewegung 14.Mai hatte sich im Jahr 1959 gegründet, um das Regime der Stroessner-Diktatur (1954-1989) zu beseitigen. Die Mitglieder waren vorallem Jugendliche verschiedener politischer Herkunft, die sich im Exil in Argentinien zusammenschlossen, um für die Freiheit ihrer Heimat zu kämpfen. Auch junge Männer aus Argentinien und Uruguay schlossen sich den paraguayischen Guerilleros an. Der entscheidende Schlag am 12.Dezember 1959 schlug jedoch fehl, da die Bewegung von Anhängern der Diktatur infiltriert worden war. Ein Großteil der jungen Menschen wurde verhaftet und verschwand anschließend. Ihr Anführer, Juan José Rotela, konnte nach seiner Verhaftung entkommen, wurde aber später erneut gefasst und ermordet.

Das jetzt gefundene Grab befindet sich nur wenige Kilometer vom Zentrum der Stadt María Auxiliadora im Departement Caazapa entfernt. An diesem Ort, der früher von dichten Wäldern bedeckt war, hatten etwa 40 Guerilleros ein Lager errichtet. Sie wurden von der Truppe unter General Patricio Colmán aufgespürt. Ein Teil der Kämpfer konnte fliehen, der Rest wurde niedergeschossen und verscharrt. Überlebende des Massakers hatten die entscheidenden Hinweise zum Auffinden des Grabes gegeben.