Panama-Stadt. Bei seiner Einreise nach Panama am 15. September ist der ehemalige Abgeordnete der rechtspopulistischen Partei Sociedad Patriótica aus Ecuador, Galo Lara, kurzzeitig von Interpol festgehalten worden, weil ein internationaler Haftbefehl gegen ihn vorlag. Er stellte daraufhin einen Asylantrag.
Lara war am 3. September von einem Berufungsgericht für seine Verstrickung in den brutalen Mord an einer dreiköpfigen Familie im August 2011 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, hatte sich aber bereits vor der Urteilsverkündung ins Ausland abgesetzt.
Es handelt sich nur um die letzte in einer langen Reihe von Straftaten, die ihm zur Last gelegt werden. Einem Prozess wegen der Vergewaltigung und Ermordung der neunzehnjährigen Mireya Liliana A. im Januar 1990 entging er nur durch Flucht in die USA, wo er sich bis zum Ablauf der Verjährungsfrist aufhielt.
Nun wurde er für die Finanzierung eines Mordes verurteilt, den seine Lebensgefährtin Carolina Llanos in Auftrag gegeben hatte. Sie erhielt dafür eine Haftstrafe von zwanzig Jahren. Bei dem grausamen Verbrechen war ein vierjähriges Kind durch Machetenhiebe getötet und seine Mutter erst vergewaltigt und dann gemeinsam mit dem Vater erstochen worden. Die Leichen wurden in einen Fluss geworfen, das Haus niedergebrannt.
Lara war lange Zeit Abgeordneter für die Provinz Los Ríos, in der traditionell das organisierte Verbrechen einen starken Einfluss hatte. Dass sich die Wähler bei den Parlamentswahlen im Februar 2013 getraut haben, mehrheitlich anderen Kandidaten ihre Stimme zu geben, ist ein deutliches Zeichen für den Wandel in der Provinz.
Die ecuadorianische Staatsanwaltschaft hat nun bei den panamaischen Behörden die Auslieferung des Flüchtigen beantragt. Lara selbst bezeichnet sich hingegen als Opfer politischer Verfolgung.