Peru / Medien

Konzentration der Medien in Peru nimmt weiter zu

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Logo von El Comercio
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Lima. Nachdem die peruanische Zeitungsgruppe El Comercio Mitte August mehr als die Hälfte der Aktien des Zeitungsunternehmens Grupo Epensa aufgekauft hat, wird einmal mehr über Monopolstellungen einzelner Medienunternehmen in der Presselandschaft dieses südamerikanischen Landes diskutiert. El Comercio kontrolliert nun fast 80 Prozent des Zeitungsmarktes in Peru, einem Bereich, der bisher kaum staatlichen Regulierungen unterliegt. Die Aktien von Epensa, zu der die Tageszeitungen Correo, Ojo, Ajá und El Bocón gehören, sollen dabei rund 17 Millionen US-Dollar gekostet haben. Schon vor dem Aktienkauf war El Comercio mit über 50 Prozent aller verkauften Tageszeitungen peruanischer Marktführer, wobei allein das Boulevardblatt Trome rund 35 Prozent des Marktes für sich beansprucht.

Obwohl es seit 2004 ein Gesetz zur Beschränkung medialer Monopole gibt, konnten diese Regeln vor allem in den Bereichen der Print- und TV-Medien bisher kaum durchgesetzt werden. So ist der Eigentümer von El Comercio zugleich größter Aktionär der Fernsehkanäle Canal 4 América TV und Canal N, was die Reichweite der Mediengruppe noch einmal erhöht.

Spätestens seit der Jahrtausendwende hat die öffentliche Debatte über Monopole in der Medienlandschaft Lateinamerikas deutlich zugenommen. Die monopolartigen Stellungen einzelner Mediengruppen und die damit oft einhergehende mangelnde Vielfalt medialer und politischer Stimmen lassen sich in mehreren lateinamerikanischen Staaten finden. Seitdem setzen sich vor allem soziale Bewegungen für mehr staatliche Regelungen zur Sicherung der Medienvielfalt und der damit verbundenen Meinungsfreiheit ein.