Honduras

Honduras: Drogenbanden machen Tausende zu Waisen

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Graffito der Gang "Mara Salvatrucha" in Los Angeles (USA)
Graffito der Gang "Mara Salvatrucha" in Los Angeles (USA)

Tegucigalpa. Wie lokale Medien berichten, gab es in Honduras im vergangenen Jahr 7.172 Opfer tödlicher Gewalt. Laut offizieller Statistik werden dabei im Durchschnitt jeden Tag 57 Kinder zu Waisen, insgesamt waren im Jahr 2012 etwa 20.000 Minderjährige betroffen. Am häufigsten verlieren sie ihre Eltern durch Morde, die im Zusammenhang mit Jugendbanden und Drogenkriminalität stehen.

Das private honduranische Institut für Kindheit und Familien betreut zur Zeit 5.000 Kinder von Gewaltopfern. Wie Institutsleiter René Arrita erklärte, fehlt es in Honduras an jeglicher staatlicher Hilfe für diese Kinder. Nach Auskunft des dort tätigen Psychiaters Javier Uclés zeigen die unter den Folgen des Verlustes der Eltern leidenden Kinder diverse Symptome psychischer Störungen bis hin zur Selbstmordgefährdung.

In Zentralamerika haben die Aktivitäten von Jugendbanden im Zusammenhang mit dem Drogenhandel massiv zugenommen. Kinder ohne jegliche Perspektive schließen sich diesen Banden auch mangels familiärer Zusammenhänge an. In Honduras sind 40,7 Prozent der Bevölkerung Kinder und Jugendliche.