Grenzstreitigkeiten: Costa Rica gegen Erdölkonzessionen Nicaraguas

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Costa Ricas Außenminister Enrique Castillo
Costa Ricas Außenminister Enrique Castillo

San José. Nach der Vergabe von Erdölkonzessionen durch Nicaragua an US-amerikanische und spanische Firmen hat Costa Rica Ansprüche auf die entsprechenden Seegebiete angemeldet. Aus dem costaricanischen Außenministerium hieß es, dass sowohl in der Karibik als auch im Pazifik Konzessionen auf dem Gebiet der Republik Costa Rica vergeben worden seien.

Hintergrund des Konflikts ist, dass die Seegrenzen zwischen beiden Ländern nicht klar definiert und die Verhandlungen darüber seit 2005 ausgesetzt sind.

Nicaragua hat bereits einen Vertrag mit dem US-amerikanischen Konsortium Noble Energy Ltd. ausgehandelt und steht in Verhandlungen mit der spanischen Repsol. Aus Sicht Costa Ricas befinden sich 18 Blocks im Pazifik und 55 Blocks im karibischen Meer in seinem Hoheitsgebiet, wo Ölbohrungen verboten sind.

Wenn es weiterhin nicht zu einem Grenzabkommen mit Nicaragua komme, werde man den Konflikt in Den Haag klären lassen, so Costa Ricas Außenminister Enrique Castillo. Nicaraguas Vizepräsident Omar Hallerslevens erklärte hingegen, dass die Gebiete, für die Konzessionen vergeben wurden, eindeutig auf nicaraguanischem Gebiet seien. Er gehe davon aus, dass Costa Ricas Präsidentin – "wie schon zu anderen Momenten geschehen" – schlecht beraten worden sei.