Präsident Maduro beendet Reise durch Mercosur-Staaten

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Präsident Maduro warnte vor einer "gefährlichen Rechten voller Hass und Intoleranz"
Präsident Maduro warnte vor einer "gefährlichen Rechten voller Hass und Intoleranz"

Montevideo/Buenos Aires/Brasilia. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat am Donnerstag mit einem offiziellen Besuch bei Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff eine dreitägige Reise durch die Mitgliedstaaten des südamerikanischen Wirtschaftsbündnisses Mercosur beendet.

Vergangenen Dienstag war Maduro in Montevideo mit dem uruguayischen Präsidenten José Mujica zusammengetroffen. Die beiden Amtsträger leiteten eine Sitzung der bilateralen Kommission für strategische Planung (Cobiseplae). Zudem berieten sie den nächsten Mercosur-Gipfel, der am 28. Juni in Montevideo eröffnet wird. Nach dem Gespräch mit Mujica wurde Maduro vom ehemaligen Präsidenten Tabaré Vázquez empfangen, der innerhalb des uruguayischen Regierungsbündnisses Frente Amplio weiterhin eine bedeutende Rolle innehat. Bei beiden Treffen kam eine mögliche Erweiterung des Mercosur auf Bolivien und Ecuador zur Sprache, die von Venezuela unterstützt wird. Maduro, der Ende Juni die halbjährlich wechselnde Präsidentschaft des Staatenbundes übernehmen wird, betonte die Bedeutung der Aufnahme der beiden Andenländer "für die regionale Integration".

Am Mittwoch war Maduro in Buenos Aires mit der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández zu einem Arbeitsbesuch zusammengekommen. Im Zentrum stand die Unterzeichnung von zwölf neuen Abkommen zwischen Argentinien und Venezuela, die unter anderem die Energie- und Lebensmittelversorgung betreffen. So werden argentinische Experten in Venezuela ein Spezialprogramm zur Förderung der Landwirtschaft begleiten, womit Venezuelas traditionell bestehende Abhängigkeit von Lebensmittelimporten verringert werden soll.

Auf Einladung verschiedener Basisorganisationen nahm Maduro am Mittwochabend an einer Massenveranstaltung in der argentinischen Hauptstadt teil, wo er als Hauptredner auftrat. Vor über 20.000 Menschen rief der venezolanische Präsident in Erinnerung, wie die mittlerweile verstorbenen Ex-Präsidenten Argentiniens und Venezuelas, Néstor Kirchner und Hugo Chávez, im Jahr 2005 eine Freihandelszone für ganz Lateinamerika verhindert und damit "ein Projekt der wirtschaftlichen Kolonisierung des US-amerikanischen Imperialismus begraben" haben. Gleichzeitig rief Maduro die Völker des Kontinents zur Einheit auf und warnte vor dem Wiederaufkommen einer "gefährlichen Rechten voller Hass und Intoleranz".

Zum Abschluss seiner Reise wurde Maduro am Donnerstag von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff empfangen, nachdem er bereits in den Morgenstunden deren Vorgänger Lula da Silva zu einem privaten Gespräch getroffen hatte. Vorgesehen sind Vereinbarungen zwischen beiden Ländern zur Verstärkung der Zusammenarbei in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelproduktion.

Die venezolanische Opposition, die weiterhin den Wahlsieg Maduros vom 14. April nicht anerkennt, sandte zeitgleich mit der Reise des Präsidenten ihren Vertreter Leopoldo López nach Uruguay und Argentinien. Dieser traf sich in beiden Ländern mit Abgeordneten der rechtsgerichteten Oppositionsparteien und beklagte vor der Presse angebliche Menschenrechtsverletzungen in Venezuela.