Petrocaribe beschließt gemeinsame Wirtschaftszone

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Beim 7. Gipfeltreffen von Petrocaribe am vergangenen Wochenende in Caracas
Beim 7. Gipfeltreffen von Petrocaribe am vergangenen Wochenende in Caracas

Caracas. Die Staats- und Regierungschefs der Petrocaribe-Länder haben die Schaffung einer gemeinsamen Wirtschaftszone beschlossen. Ein entsprechendes Memorandum wurde beim 7. Gipfeltreffen des energiepolitischen Bündnisses am vergangenen Sonntag in der venezolanischen Hauptstadt unterzeichnet.

Die von Venezuela vorgebrachte Initiative wurde von den Vertretern der 18 Länder der Karibik und Mittelamerikas unterstützt, die diesem Integrationsmechanismus angehören. Ab jetzt werden die "Studien und technischen Diskussionen" über die Gestaltung der Wirtschaftszone beginnen, die die Entwicklung von Handel, Luftverkehr, Industrie, Technologie und Nahrungsmittelversorgung stärken soll.

Die Unterzeichner des Memorandums "nehmen den Vorschlag von Venezuela an, um die Stärkung von Petrocaribe über die Gestaltung der wirtschaftlichen Zone voranzutreiben und die Fortschritte des Integrationsmechanismus zu vertiefen". Darüber hinaus sollen "die produktiven Wirtschaftsbereiche der Mitgliedsstaaten entwickelt werden, um die Kooperation zu stärken". Die Mitgliedsstaaten drückten ihre "Zufriedenheit über die bis heute erreichten Fortschritte" aus und anerkannten "die Notwendigkeit, Petrocaribe und das ALBA-Bündnis weiter voranzubringen".

Weiter heißt es in dem Memorandum, die Unterzeichner "feiern den Triumph der Bolivarischen Revolution bei den Wahlen vom 14. April 2013". Die Wahl von Nicolás Maduro zum Präsidenten Venezuelas garantiere die Kontinuität des Integrationsprojektes für Lateinamerika und die Karibik.

Bei dem Gipfeltreffen wurde auch die Einbeziehung von Guatemala und die Wiederaufnahme von Honduras in Petrocaribe vereinbart. Die Mitgliedschaft von Honduras war nach dem Putsch gegen Präsident Manuel Zelaya 2009 suspendiert worden.

An dem Treffen in Caracas hatten Guatemala, Bolivien und Ecuador als Gastländer teilgenommen. Zum achtjährigen Bestehen von Petrocaribe wird am kommenden 29. Juni in der Hauptstadt Nicaraguas, Managua, ein Sondergipfel durchgeführt.

Das im Juni 2005 gegründete Energiebündnis Petrocaribe zielt auf eine gemeinsame Energiepolitik ab, die einen gerechteren und staatlich kontrollierten Zugang zu den Energieressourcen schaffen und zur sozialen Entwicklung beitragen soll. Venezuela beliefert die Mitgliedsländer mit Erdöl- und -gas, wobei 60 Prozent des Kaufpreises innerhalb von 90 Tagen zu begleichen sind, 40 Prozent werden bei 25 Jahren Laufzeit auf Kredit (mit einem Prozent Zinsen ab dem dritten Jahr) vergeben. Möglich ist auch ein Tauschhandel mit Waren oder Dienstleistungen.