Paraguay / Politik

Paraguay wählt heute

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Paraguay wählt den neuen Präsidenten sowie die Abgeordneten für das Parlament und den Senat
Paraguay wählt den neuen Präsidenten sowie die Abgeordneten für das Parlament und den Senat

Asunción. Etwas mehr als 3,5 Millionen Wahlberechtigte in Paraguay und knapp 22.000 im Ausland lebende Paraguayer wählen am heutigen Sonntag

den neuen Präsidenten sowie die Abgeordneten für das Parlament und den Senat. Den größten Teil der Wähler mit über 39 Prozent bilden junge Menschen im Alter von achtzehn bis 29 Jahren, gefolgt von der Gruppe der über 65jährigen mit knapp elf Prozent.

In Paraguay gilt die Wahlpflicht für alle Personen, die nicht weiter als 50 Kilometer vom nächsten Wahllokal entfernt wohnen. Seit Samstag Abend 19 Uhr bis zum Wahlende besteht ein Ausschankverbot für alkoholische Getränke in Lokalen und Gaststätten.

Die Wahllokale haben bis 18 Uhr (Ortszeit) geöffnet. Erste Wahlergebnisse werden veröffentlicht, wenn 30 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt sind. Die Ergebnisse werden durch das digitale Stimmenübertragungsprogramm TREP an die Oberste Wahljustizbehörde (TSJE) in Asunción übermittelt.

Für die Präsidentschaft treten elf Kandidaten an. Wahlumfragen in den vergangenen Wochen zeigten die Kandidaten der beiden großen rechtsgerichteten Parteien ANR (Colorados), Horacio Cartes, und der Radikal-Liberalen Partei (PLRA), Efraín Alegre, mit großem Abstand auf den vordersten Plätzen. Der Kandidat der linksgerichteten Frente Guasú, Aníbal Carrillo, liegt weit abgeschlagen auf einem der letzten Plätze. Bei den Umfrageergebnissen für die Senatoren belegte Ex-Präsident Fernando Lugo, der die Liste der Frente Guasú anführt, Platz drei.

Erstmalig in der Geschichte Paraguays steht die heutige Wahl unter großer internationaler Beobachtung. Mehr als 400 Vertreter aus Europa und Amerika haben sich bei der Wahlbehörde TSJE angemeldet und befinden sich teils seit Wochen im Land. Vom Ablauf der Wahlen hängt die Entscheidung ab, ob Paraguay seinen Status als "demokratisches Land" zurückerhält und damit erneut in die regionalen wirtschaftlichen und politischen Verbände aufgenommen wird. Dazu gehören der Gemeinsame Markt Südamerikas (Mercosur) und die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur).