Paraguay / Politik

Menschenrechtsaktivisten fordern Untersuchung gegen Cartes

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Soll mit dem organisierten Drogenhandel verbunden sein: der Präsidentschaftskandidat der Colorados (ANR), Horacio Cartes (Mitte)
Soll mit dem organisierten Drogenhandel verbunden sein: der Präsidentschaftskandidat der Colorados (ANR), Horacio Cartes (Mitte)

Asunción. Die "Ständige Versammlung für Menschenrechte" in Paraguay hat Anzeige gegen den Präsidentschaftskandidaten der Colorados (ANR), Horacio Cartes erstattet. Dies berichtete die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina am vergangenen Donnerstag. Demnach wurden dem Staatsanwalt für Anti-Korruption, Carlos Arregui, Unterlagen übergeben, die auf eine mögliche Verwicklung Cartes mit dem organisierten Drogenhandel hinweisen. Als eine größere Menge an Betäubungsmitteln auf seinen Ländereien beschlagnahmt wurde, seien die Untersuchungen mit Blick auf seine Kandidatur unzureichend und fehlerhaft erfolgt. Die Menschenrechtsorganisation betonte, dass Cartes im Bezug auf Drogenhandel und Geldwäsche kein Unbekannter für sie sei.

Horacio Cartes, 56, ist Inhaber und Teilhaber an 26 Unternehmen in Paraguay. Nach seinem Studium in Paraguay verbrachte er einige Jahre in den USA. Erst 2009 trat er politisch in Erscheinung.

Ein vertrauliches Dokument der USA vom 05. Januar 2010 zeigt Verbindungen Cartes in die Drogenszene, zu Waffen-und Zigarettenschmuggel sowie Geldwäsche.

Najeeb Amado, Generalsekretär der paraguayischen kommunistischen Partei, Mitglied der Frente Guasú und Kandidat für das Parlament des Mercosur (Parlasur) verurteilte gegenüber der internationalen Presse die Unterstützung der USA von "Drogenhandel, Schmuggel, Korruption, Neoliberalismus sowie transnationalen Oligarchen der Getreide- und Fleischexporte". Er betonte, dass der Kampf der Landlosen und Kleinbauern für die Landreform und gegen eine paraguayische Enklave an den Wahlurnen, aber auch auf der Straße weitergehen werde. Amado unterstrich, "dass der parlamentarische Staatsstreich gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Fernando Lugo gleichzeitig ein Angriff auf die nationalen Befreiungsbewegungen in Venezuela, Bolivien, Ecuador und Nicaragua und gegen die souveräne demokratische Entwicklung in Brasilien, Argentinien und Uruguay war".