Bolivien

Klimaerklärung von Cochabamba auf Deutsch

Abschlussdokument des alternativen Umweltgipfels fordert von Industriestaaten Konsequenzen ein und übt Systemkritik

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Klimaerklärung von Cochabamba auf Deutsch
Logo des Klima-Gipfels in Bolivien

Cochabamba/Berlin. Es ist nicht neu, dass der Klimawandel und seine wirtschaftlichen Implikationen ein ständiges Streitthema auf internationaler Ebene sind. Vor allem zwischen den Industriestaaten und den Ländern der so genannten Dritten Welt sorgen die geforderten Regulierungsmaßnahmen für Ärger. So berichtet die Nachrichtenseite Spiegel Online heute von geheimen Mitschnitten der Wortgefechte zwischen Staats- und Regierungschefs auf dem gescheiterten UNO-Klimagipfel in Kopenhagen.

Amerika21.de liefert indes Substantielles zur Debatte. Wir dokumentieren erstmals in deutscher Sprache das Abschlussdokument der alternativen Klimakonferenz, die als Reaktion auf das Scheitern von Kopenhagen Ende April 2010 im bolivianischen Cochabamba stattfand. Der "Weltgipfel der Völker über den Klimawandel und die Rechte der Mutter Erde" wurde von amerika21.de offiziell unterstützt. Die Übersetzung des ausführlichen Abschlussdokuments stammt von unserer Leserin Helma Chrenko.

In der rund 14-seitigen Erklärung kritisieren die zehntausenden Teilnehmer der alternativen Klimakonferenz eine zentrale Schieflage: Der Klimawandel werde als ein Problem diskutiert, "das sich auf den Anstieg der Temperatur reduziert, ohne nach der Ursache zu fragen, die im kapitalistischen System besteht", heißt es.

"Das kapitalistische System hat uns eine Denkweise der Konkurrenz, des Fortschritts und des Wachstums ohne Grenzen aufgezwungen. Dieses Produktions- und Konsumregime strebt nach schrankenlosem Profit, es trennt den Menschen von der Natur", ist in dem Dokument weiter zu lesen.

In keinem Fall könne man den Entwicklungsweg fortsetzen, auf dem die reichsten Länder fünf Mal mehr Ressourcen beanspruchten, als der Planet liefern könne, stellten die Teilnehmer des Gipfeltreffens in Cochabamba, unter ihnen tausende Vertreter sozialer Bewegungen, fest. Gegenwärtig sei die Fähigkeit des Planeten zur Regeneration bereits weit überschritten.

Alle Positionen und Forderungen sind hier nachzulesen.


Bildquelle: cmpcc.org