Kuba

96 Milliarden Dollar Schäden

Kubas Außenminister stellt jährlichen Bericht zu den Auswirkungen der US-Blockade vor

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96 Milliarden Dollar Schäden
Pressekonferenz mit Rodríguez Parilla in Havanna

Havanna. Der kubanische Staat hat durch die umfassende Wirtschaftsblockade der USA in den vergangenen fünf Jahrzehnten 96 Milliarden US-Dollar verloren. Das erklärte der Außenminister der sozialistischen Regierung des karibischen Landes, Bruno Rodríguez Parrilla, am Mittwoch in Havanna. Kubas Chefdiplomat stellte auf einer Pressekonferenz den diesjährigen Bericht seiner Regierung über die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade vor.

Das Dokument wurde zugleich an die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) gesandt. Am 28. Oktober wird die Generalversammlung der UNO zum 18. Mal in Folge über die US-Blockade gegen Kuba abstimmen. Im vergangenen Jahr wurde diese Politik von 185 Mitgliedsstaaten verurteilt, nur drei - darunter die USA - sprachen sich für eine Fortführung aus.

Nach Angaben staatlicher kubanischer Medien kommt dem Bericht in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu. Am vergangenen Montag erst habe US- Präsident Barack Obama das Gesetz zur Fortführung der Blockade verlängert.

Seit Amtsantritt Obamas hatte die kubanische Regierung zwar wiederholt einen "weniger aggressiven Ton" aus Washington festgestellt. Zugleich verwies Havanna darauf, dass die international stark kritisierte Blockade weiter aufrechterhalten wird.

Nach dem aktuellen Bericht der kubanischen Staatsführung sind dem Transportwesen des Inselstaates durch die US-Politik im Laufe eines Jahres rund 358.000 US-Dollar Schäden entstanden. Die Agrarwirtschaft habe 122 Millionen US-Dollar Verluste erlitten und das Bildungswesen 3,8 Millionen. Im Gesundheitsbereich seien 25 Millionen US-Dollar verloren gegangen.

Trotz der aggressiven US-Politik, der Weltwirtschaftskrise, den Auswirkungen des Klimawandels und anderen negativen Faktoren sei das politische System in Kuba aber stabil, so Rodríguez Parrilla.


Bild: granma.cu