Chávez plädiert für V. Sozialistische Internationale

Linke Parteien aus aller Welt trafen sich in Venezuela. Sie wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten

VInternationale-211109_0.jpg

Chávez plädiert für V. Sozialistische Internationale
Köpfe der PSUV: Cilia Flores und Hugo Chávez

Caracas. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat am Freitag (Ortszeit) zur Bildung einer neuen Sozialistischen Internationalen aufgerufen. Anlässlich des "ersten internationalen Treffen von Parteien der Linken" in Venezuelas Hauptstadt Caracas sagte der Staatschef des südamerikanischen Landes, ein neues Bündnis von progressiven Organisationen in aller Welt sei notwendiger denn je, angesichts der "weltweiten Krise des Kapitalismus" und der "Aggressivität des US-Imperiums".

"145 Jahre sind vergangen seit dem Aufruf von Karl Marx für die I. Internationale, vor 120 Jahren gründete unter anderem Friedrich Engels die II. Internationale, vor 90 Jahren Lenin die III. Internationale und vor 71 Jahren Leo Trotzki die IV. Internationale", so Chávez zu den Teilnehmern. "Heute rufe ich zur Bildung der V. Internationalen auf!" Die anwesenden Organisationen unterstützten den Vorschlag des Präsidenten Venezuelas, sagte die Erste Vizepräsidentin der venezolanischen Regierungspartei PSUV, Cilia Flores, auf einer Pressekonferenz am Samstag. Die nächste Zusammenkunft des neuen Bündnisses solle im April 2010 erneut in Venezuela stattfinden.

Das von der jungen Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) organisierte Treffen der Linksparteien hatte am Donnerstag begonnen. Es war ursprünglich für zwei Tage geplant. Die Gespräche wurden schlussendlich bis auf den heutigen Samstag ausgedehnt. Am Ende verabschiedeten die Teilnehmer die so genannte Erklärung von Caracas. Darin wird eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen den Imperialismus, zur Überwindung des Kapitalismus durch den Sozialismus und zur solidarischen wirtschaftlichen Integration festgelegt, so Flores.

Über 50 Organisationen nahmen an dem Treffen teil, heißt es aus der PSUV-Führung. Dabei dominieren lateinamerikanische Organisationen. Diverse Richtung waren vertreten: verschiedene sozialistische, kommunistische und liberale Parteien hatten Vertreter entsandt. Auch die deutsche Partei "Die Linke" war anwesend. Zudem nahmen sogar Abgesandte der Peronisten aus Argentinien und der mexikanischen PRI, sowie Vertreter der linken Flügel der liberalen Parteien von Kolumbien und Honduras teil.

Die 120 Teilnehmer waren zudem eingeladen, auch an der Parteitagseröffnung der PSUV am heutigen Samstag abend (Ortszeit) teilzunehmen. 772 Delegierte, bestimmt mittels Mitgliederbefragung vergangenen Sonntag, kommen zu diesem in den nächsten Wochen regelmäßig in Caracas zusammen.


Bildquelle: MinCI Venezuela