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Über 400 Kinobesucher sehen"Sueños Cubanos"

Premiere der deutsch-kubanischen Produktion im Berliner Kino Babylon. Drei TV-Sender hatten Projekt abgelehnt

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Über 400 Kinobesucher sehen"Sueños Cubanos"
Diskussion nach der Premiere mit Amerika21-Redakteur Harald Neuber, Botschafter Peñalver, Adrian Rumbault, Übersetzer Thomas Leinhos, Diana Maria González, Hams-Peter Weymar und Justo Cruz (v.l.n.r.)

Berlin. Über 400 Gäste haben am Sonntag an der Premiere des deutsch-kubanischen Dokumentarfilms "Kubanische Träume" (Sueños Cubanos) teilgenommen. Der 95-minütige Film von Regisseur Hans-Peter Weymar wurde in den Jahren 2008 und 2009 in Zusammenarbeit mit der kubanischen Produktionsfirma Mundo Latino erstellt.

Finanziell unterstützt wurde der Dokumentarfilm von der Solidaritätsorganisation Cuba Sí. Zuvor, so berichtete Weymar, hatten drei deutsche Fernsehsender - darunter der Norddeutsche Rundfunk (NDR) - das Projekt abgelehnt. Offenbar aus politischen Gründen, wie Weymar vermutet.

Für den Streifen, der aus Anlass des 50. Jahrestages der Kubanischen Revolution in diesem Jahr entstanden ist, wurden Kubanerinnen und Kubaner von Havanna bis Bayamo im äußersten Osten des Inselstaates interviewt.

"Es ging uns weniger um theoretische Erörterungen und Analysen, sondern um die konkrete Welt der Protagonisten - um ihre praktischen Erfahrungen, um Hoffnungen, Träume, Probleme, Freuden und Leiden", sagte Weymar am Abend der Premiere.

Portraitiert wird unter anderem ein Parkwächter, der an Havannas Uferpromenade Malecón wohnt; ein Schriftsteller, der sich mehr Mut für Neuerungen bei der Regierung wünscht; eine Ärztin, die die Errungenschaften des kubanischen Gesundheitssystems preist und ein Musikstudent, dem der Slogan "Sein wir wie der Che" nicht über die Lippen gehen will.

Bei der Premiere waren neben Regisseur Weymar auch der Botschafter der Republik Kuba, Gerardo Peñalver, zu Gast. Aus Kuba waren die Koproduzentin von Mundo Latino, Diana María González, und der Maler Adrian Rumbault, einer der Protagonisten des Films, nach Berlin gekommen.

Der große Saal des historischen Kinos "Babylon", das 1928 und 1929 von dem renommierten Architekten Hans Poelzig erbaut wurde, war zu der Premiere von "Sueños Cubanos" fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Besonders freute sich darüber Justo Cruz von Cuba Sí. "Dieses enorme Interesse übersteigt sogar noch unsere Erwartungen", sagte der gebürtige Kubaner.


Bildquelle: Jörg Rückmann