Fortschritte bei Integration Lateinamerikas

Ecuador kündigt Beitritt zu Staatenbündnis ALBA an, Uruguay ratifiziert Teilnahme an Fernsehsender Telesur

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Fortschritte bei Integration Lateinamerikas
Arbeiten jetzt offiziell in ALBA zusammen: Correa (li.) und Chávez

Caracas/Quito/Montevideo. Die Zusammenarbeit zwischen den linksgerichteten Staaten Lateinamerikas wird enger. Am Dienstag ratifizierte das Parlament Uruguays den Beitritt dieses Landes zu dem multistaatlichen Fernsehsender Telesur. Am Folgetag verkündete Venezuelas Präsident Hugo Chávez den bevorstehenden Beitritt Ecuadors zu dem linksgerichteten Staatenbündnis ALBA. Bislang gehören der ALBA Kuba, Honduras, Dominica, Nicaragua, Bolivien und Venezuela an.

Beide Entscheidungen wurden bekannt, während in Honduras die 39. Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattfand. Die 1948 gegründete OAS ist in den vergangenen Jahren in Südamerika wegen ihrer Nähe zu den USA auf zunehmende Kritik gestoßen. Die neuen regionalen Integrationsprojekte, zu denen auch ALBA und Telesur gehören, sollen eine Alternative zu den traditionell US-dominierten Strukturen bilden.

Am Mittwoch zunächst gab der Abgeordnete der uruguayischen Regierungspartei Frente Amplio, Ruben Martínez Huelmo, die Ratifizierung des Beitrittsabkommens seines Landes zum Sender TeleSur bekannt. Dieses Abkommen war zwar schon 2005 - unmittelbar nach der Gründung des Kanals - unterzeichnet worden. Mit der Vereinbarung zwischen Venezuelas Präsident Hugo Chávez und seinem uruguayischen Amtskollegen Tabaré Vázquez wurde Uruguay seither als Mitglied des Medienprojektes geführt.

Die Bestätigung durch das Parlament hatte jedoch lange Zeit in Anspruch genommen. Mit der nun erfolgten Ratifizierung beteiligt sich Uruguay mit zehn Prozent an dem Stammkapital in Höhe von umgerechnet 2,5 Millionen US-Dollar.

Telesur wurde als Gegenmodell zu den US-amerikanischen Sendern gegründet. Ziel ist es, aus Lateinamerika über Lateinamerika zu berichten.

Am Mittwoch gab Venezuelas Präsident Chávez dann den bevorstehenden Beitritt Ecuadors zu der ebenfalls 2005 gegründeten Bolivarischen Alternative für Amerika (ALBA) bekannt. Bislang hatte der Andenstaat Ecuador einen Beobachterstatus inne. Nach Chávez Angaben hat sein Amtskollege Rafael Correa ihn telefonisch über den Beitritt informiert. Die Eingliederung Ecuadors soll offiziell am 24. Juni dieses Jahres erfolgen.


Bildquelle: YVKE/ Presidencia del Ecuador