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ALBA-Staaten planen Schutzmaßnahmen

Jahresbilanz 2008 auf Gipfeltreffen in Caracas. Krisenpläne bis 2010 besprochen. ALBA-Bank nimmt Geschäfte auf

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ALBA-Staaten planen Schutzmaßnahmen
Bald offiziell zusammen in der ALBA? Gast Correa (Ecuador) und Chávez

Caracas. Das lateinamerikanische Länderbündnis Bolivarische Alternative (ALBA) will verstärkt Schritte gegen die Weltwirtschaftskrise unternehmen. Das beschlossen die Präsidenten der sechs Mitgliedsstaaten am Montag auf einem Gipfeltreffen in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Venezuelas Staatschef Hugo Chávez hatte zu der Zusammenkunft seine Amtskollegen aus Bolivien, Ecuador, Honduras und Dominica begrüßt. Kuba war durch Vizepräsident José Ramón Machado Ventura vertreten.

Nach Angaben der staatlichen venezolanischen Nachrichtenagentur ABN zogen die Gipfelteilnehmer Bilanz der ALBA-Politik im vergangenen Jahr. Im Mittelpunkt standen zudem Beratungen von Schutzmaßnahmen gegen die weiter eskalierende Weltwirtschaftskrise. "Es werden finanzpolitische und wirtschaftliche Schutzmaßnahmen getroffen, um in den Jahren 2009 und 2010 der Krise des globalen kapitalistischen Systems zu begegnen", heißt es dazu bei ABN.

Auch die Pläne für eine gemeinsame Regionalwährung wurden weiterentwickelt. Das südamerikanische Zahlungsmittel soll den Namen "Sucre" tragen. Genaue Ziele wurden diesbezüglich jedoch nicht definiert.

Die ALBA-Staaten waren zuletzt im November vergangenen Jahres zusammengekommen. Das Treffen in Caracas fand nun auch zu Ehren des ALBA-Mitbegründers und Präsidenten des Gastlandes, Hugo Chávez, statt, der am Montag sein zehntes Amtsjubiläum feierte. Der nächste Gipfel des Bündnisses soll bereits am 26. Februar in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden. Auch dabei werden dem Vernehmen nach die Beratungen über Schutzmechanismen gegen die Weltwirtschaftskrise im Mittelpunkt stehen.

Am Rande des Treffens in Caracas wurde nun auch bekannt gegeben, dass die geplante ALBA-Bank im zweiten Quartal 2009 nach einer mehrjährigen Planungshase ihre Geschäfte aufnehmen wird. Das Kreditinstitut, dem mehrere lateinamerikanische Länder angehören, soll dazu beitragen, dass die regionale Entwicklungs- und Strukturpolitik unabhängig vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank umgesetzt werden kann. Ein erster Fonds wird nach Angaben des Bankpräsidenten José Bernardo Álvarez umgerechnet 50 Millionen US-Dollar betragen. Zur Jahresmitte hin soll die Bank ihre Geschäfte in vollem Maße aufnehmen.


Quellen: Nachrichtenagenturen, vor allem ABN

Bildquelle: ABN