Venezuela

Venezuela startet Programm zum Mutterschutz

Präsident Chávez unterzeichnet zu Weihnachten Dekret zur Gründung der "Misión Niño Jesús". Kubanische Ärzte helfen

Caracas. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat die Regierung Venezuelas ein neues Gesundheitsprogramm zum Schutz schwangerer Frauen gestartet. Im Rahmen der "Misión Niño Jesús" (Mission Christkind) sollen im ganzen Land Behandlungszentren errichtet werden, um Frauen sichere Geburten zu ermöglichen. Die Initiative steht im Kontext mehrerer Gesundheitsprogramme, die unter Präsident Hugo Chávez in den vergangenen Jahren aufgelegt wurden. Für das neue Vorhaben wurden umgerechnet 150 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt.

Der Schwerpunkt des neuen Gesundheitssystems soll nach Angaben der Regierung in ländlichen Regionen liegen, die strukturell unterversorgt sind.

"Wir können nicht akzeptieren, dass die schwangeren Frauen ihre Kinder irgendwo zur Welt bringen, oder dass sie schlecht betreut werden", sagte Chávez bei der Unterzeichnung des Dekrets. Teile der rechten Opposition in Venezuela kritisierten das in Lateinamerika einzigartige Programm daraufhin umgehend als "politisches Manöver der Chávez-Regierung".

Nach Angaben der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina werden Ärzte und Geburtshelfer aus Kuba bei dem Aufbau des neuen Versorgungssystems helfen. Diese Zusammenarbeit ist nicht neu. Schon nach Gründung der "Misión Barrio Adentro", einem landesweiten System zur Gesundheitsprävention, haben kubanischen Mediziner ab dem Jahr 2003 maßgeblich geholfen. Nach Angaben aus Caracas und Havanna sind nach wie vor rund 20.000 Ärzte aus dem sozialistischen Karibikstaat in Venezuela aktiv.

Das neue Gesundheitsprogramm zum Schutz schwangerer Frauen wird als Stiftung gegründet. Im Beirat sitzen nach Angaben der venezolanischen Nachrichtenagentur ABN der Gesundheitsminister, die Frauen- und Gleichstellungsministerin und der Ombudsmann. Gemeinsames Ziel sei es, so Chávez, die Geburtensterblichkeit bei Müttern und Kindern nachhaltig zu senken.