Aufbau von weltweiter Aktionseinheit der Linken

Amerika21.de präsentiert die Übersetzung der "Vereinbarung von Caracas". Kommende Woche Protesttage gegen Militarisierung geplant

Berlin. Ende November fand in Venezuelas Hauptstadt Caracas das "erste internationale Treffen von Parteien der Linken" statt. Über 50 Parteien und Organisationen aus aller Welt hatten auf Einladung der venezolanischen Regierungspartei PSUV Vertreter in das südamerikanische Land entsandt, darunter auch die deutsche Partei "Die Linke". Die Abschlusserklärung der Zusammenkunft, die so genannte Vereinbarung von Caracas (Compromiso de Caracas), dokumentiert amerika21.de nun erstmals in deutscher Sprache, um sie auch den deutschsprachigen Lesern zugänglich zu machen. Diese inoffizielle Übersetzung finden Sie hier.

In dem Papier werden bedeutende Absprachen getroffen, um den Aufbau einer gemeinsamen internationalen Aktionsplattform von linksgerichteten Parteien und Bewegungen voranzutreiben. Diese hat als wesentliches Ziel "den Weg hin zu einem Sozialismus des 21. Jahrhunderts zu ebnen und zu gehen", wie es in der Einleitung des "Compromiso de Caracas" heißt. Dafür sollen in neuen internationalen Koordinationsgremien gemeinsame Strategien erarbeitet werden. Die Unterzeichner wollen sich für den Aufbau einer "V. Sozialistischen Internationalen" einsetzen. Diese hatte Venezuelas Präsident Hugo Chávez in seiner Rede auf dem Treffen überraschend vorgeschlagen.

Ebenso wird der internationalen Solidarität und dem Kampf gegen Imperialismus und Krieg eine große Bedeutung beigemessen. Für die kommende Woche (12. bis 17. Dezember) rufen die Initiatoren zu weltweiten Protesttagen gegen ausländische Militärstützpunkte auf. Im Mittelpunkt steht dabei für Lateinamerika der Widerstand gegen die Ausweitung der US-amerikanischen Militärpräsenz in Kolumbien. Ende Oktober unterzeichneten die beiden Staaten ein Abkommen, welches die umfangreiche Nutzung von kolumbianischen Einrichtungen durch die US-Armee vorsieht. Dies hat in allen südamerikanischen Ländern große Besorgnis ausgelöst.

Langfristig wird der Aufbau einer soliden weltweiten Friedensbewegung anvisiert. Zudem sollen die medialen Aktivitäten verstärkt werden, um den "denunziatorischen Kampagnen" der Privatmedien in den Händen von Oligarchen und westlichen Konzernen eine andere Sichtweise entgegenzusetzen. In dem Papier wird zu einem internationalen Koordinierungstreffen von linken, alternativen Medieninitiativen aufgerufen. Der Austausch unter den Projekten soll zudem gefördert werden.