Honduras

Unterstützer von Beobachterkomission bedroht

Beobachterkomission stellt Aufhebung des Meinungsfreiheit in Honduras fest. Morddrohungen gegen Instituts-Mitarbeitende

Buenos Aires. Am Donnerstag den 6. August gingen beim honduranischen Institut für ländliche Entwicklung (IHDER) Todesdrohungen gegen die Mitarbeitenden des Instituts ein. Man werde den Vorsitzenden Oscar Puerto Posas und die anderen Mitarbeitenden des Instituts "mit Kugeln durchlöchern", hieß es in der Drohankündigung.

Am Tag zuvor hatten der Lateinamerikanische Verband der Entwicklungsorganisationen (ALOP) und der Weltverband der kommunitären Radios (AMARC) ihre gemeinsame Beobachtermission beendet. Das IHDER hatte die Beobachtermission der beiden NGOs koordiniert. Teilgenommen hatte auch der Runde Tisch von NGO-Verbänden und Netzwerken aus Lateinamerika und der Karibik (MESA).

Die Beobachtermission kam zu dem Schluss, dass es in Honduras derzeit eine Nachrichtensperre gebe. Die Putschisten würden den Informationsfluss unterbinden und die Presse daran hindern, von den Demonstrationen zu berichten. Der Leiter des IDHER, Puerto Posas, erklärte, eine regelrechte Medienverschwörung habe den Putsch massiv vorangetrieben. Die Medienbosse seien Unternehmer, die für die gleichen Interessen einträten wie die Putschisten. Gleichzeitig stellte er fest, dass "die Putschisten erschrocken sind", denn zum ersten Mal würden sie vom Volk öffentlich abgelehnt. Der Putsch werde überall mit Graffitis angeprangert werden, da es keine anderen Möglichkeiten der Meinungsäusserung mehr gebe.

Neben IHDER-Leiter Oscar Puerto Posas als Koordinator hatten die AMARC Präsidentin María Pía Matta und der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für freie Meinungsäußerung, Frank La Rue, mitgewirkt. Das IDHER nutzte insbesondere die Anwesenheit des UN-Sonderberichterstatters, um gegen die von den Militärs angedrohte Schließung von Radio Globo vorzugehen, indem es dafür sorgte, dass Frank La Rue am vergangenen Mittwoch vor Ort war, als der Sender geschlossen werden sollte.

Die Morddrohungen gegen Puerto Posas und seine Mitarbeitenden trafen einen Tag nach der Abreise der Teilnehmenden aus dem Ausland ein. AMARC-ALC, ALOP und MESA drückten ihre Solidarität mit den bedrohten IDHER-Mitarbeitenden aus und erklärten, sie würden die Vorkommnisse vor internationalen Gremien zur Sprache bringen.