Russland importiert wegen Sanktionen der EU mehr Rindfleisch aus Brasilien

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Rinderzucht in Brasilien
Rinderzucht in Brasilien

Brasília. Während die Europäische Union und die USA wegen der Ukraine-Krise weitere Sanktionen gegen Russland erlassen, bauen lateinamerikanische Staaten ihre Handelsbeziehungen mit Moskau aus. In Brasilien wurden nun erstmals konkrete Zahlen zu den wachsenden Ausfuhren nach Russland veröffentlicht. Nach Angaben des Verbandes der Fleischexporteure (ABIEC) sind die Exporte von Rinderfleisch aus Brasilien nach Russland zwischen Januar und August um 10,43 Prozent angestiegen.

Vor allem im August habe es einen Exportschub gegeben. Grund dafür dürften die russischen Importsperren für europäische, US-amerikanische und kanadische Agrarimporte sein. Diese Maßnahme war in der ersten Augustwoche als Reaktion auf die EU-Sanktionen gegen Moskau erlassen worden.

Nach ABIEC-Angaben beliefen sich die Gesamtexporte von Rinderfleisch aus Brasilien in den ersten acht Monaten des Jahres auf 1,045 Millionen Tonnen. Insgesamt habe es mit einem Umsatz von 4,75 Milliarden US-Dollar ein Plus von 13,78 Prozent gegeben, berichtet der Branchenverband. Diese positiven Zahlen seien vor allem der Nachfrage aus Hongkong, China und Russland geschuldet. "Angesichts dieser Entwicklung konsolidiert Brasilien seine Position als weltgrößter Exporteur von Rindfleisch", wird ABIEC-Chef Jorge Camardelli von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zitiert.

Vor allem der russische Markt ist für Brasilien interessant geworden. Nach Camardellis Angaben wurden neue Anlagen erbaut, die nur den Fleischexporten nach Russland dienen. Die jüngsten Zahlen weisen auf einen stark wachsenden Markt hin: Im August ist Russland mit 33.000 Tonnen Rindfleisch zum größten Importeur geworden. Verzeichnet wurde ein Plus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei einem Gesamtumsatz von 147,2 Millionen US-Dollar.